Bei allem, was ich beruflich unternehme, möchte ich Menschen dabei unterstützen, ihren Lebensplan zu verwirklichen und den meinigen dazu.
Schon als Kind habe ich die befreiende Wirkung des Theaterspielens erfahren.
Im Spiel ist es erlaubt, über die Grenzen hinauszugehen, man darf Gefühle zeigen, übertreiben, lügen, verrückte Dinge erfinden, dumm sein oder hässlich, stolz oder gemein, hilflos, ängstlich, aber auch, und das ist besonders aufregend, unsterblich verliebt.
Meine erste Rolle, die ich vor Publikum darstellen durfte, war diejenige einer Hexe. Im Moment der Verwandlung wurde ich zu einer Hexe, wie ich sie an mir noch nie erlebt hatte. Plötzlich gab es kein richtig oder falsch mehr, alles war stimmig, meine Hemmungen lösten sich mit dem Vertiefen in das Spiel auf. Von einem Glücksgefühl erfasst, liess ich mich in unbekannte Phantasieräume entführen. Dieser tranceähnliche Zustand befreite mich von Erziehung und einengenden Denkmustern.
wegen coronabedingtem Aufführungsverbot in Filmformat
Ende November 2020: Der 2. Lock Down!
Die freien Theaterschaffenden Claudia Carigiet und Jürg Kienberger, sind vom Berufsverbot betroffen.
Was tun?
Sie mieten sich eine Fabrikhalle, um endlich die zahlreichen, in Öl gemalten Werke von Claudia Maria Carigiet Kienberger auszustellen.
Da die neuen Verordnungen jedoch gar keine Ansammlung von Menschen erlauben, soll aus der Vernissage ein Kurzfilm entstehen.
Jürg Kienberger spielt in diesem 22 Minuten-Film nicht nur den einzigen Besucher, den Laudator, den Kellner usw., sondern auch den Ehemann der Künstlerin. Letzteres kann er besonders gut, da er mit ihr seit 35 Jahren liiert ist.
„Vernissage“ ist die Reflexion des Künstlerpaares carigiet/kienberger über ihren Umgang mit dem auferlegten Berufsverbot und über ihr Zusammenhalten in einer Zeit, wo die Ereignisse eine Spaltung der Gesellschaft in gefährlicher Weise vorantreibt.
mit Viviane Chassot und Jürg Kienberger
Regie: Claudia Carigiet
Sie spielt.
Und schafft scheinbar spielend die kompliziertesten Klavierkonzerte – auf dem Akkordeon notabene!
Er ist fasziniert. Ihre zarten Hände sehen den Händen Frédéric Chopins verblüffend ähnlich, findet er. Diese sind in seinem Notenbuch «Chopins gesammelte Klavierwerke» abgebildet auf Seite 3.
Ihr Instrument atmet, schnauft. Er lauscht. Das Solieren, das virtuose, der ständige Grenzgang, sie hat es satt. Es strengt ungeheuer an, obwohl die andächtige Zuhörerschaft beteuert, ihre Musik komme so wunderbar leicht daher. Da ist nicht nur ein Glas Wasser, da ist ein ganzes Dreigangmenü nötig, um wieder zu Kräften zu kommen.
Er serviert: Austern, Artischocken, Artemisiatee. Sie schweigt - er übersetzt, leitet über, schweift aus, gekonnt, humorvoll, nimmt Bezug zur Erschöpfung und Unsicherheit, die uns umgibt. Sie trinken und denken nach - über das Mysterium Wasser, über die Prägung eines Wassertropfens, über das Erinnerungsvermögen des Wassers und dessen Vorlieben für Bach, Mozart und Beethoven, wie es die sich verändernden kristallinen Formen unter dem Mikroskop aufzeigen. (siehe Beilage AtemNoten und die Botschaft des Wassers)
Er singt, er spielt mit: Am Hackbrett, am Keyboard, auf Gläsern, am Aquaphone. Er lockt sie in die Pop- und Rockmusik.
Sie improvisieren, tanzen, sind ausser Atem - weit weg von Noten, weit weg von der Atemnot der Welt.
von und mit Franziska von Blarer
Regie: Claudia Carigiet
1989 „Wasser im Eimer“ Umwelttheater von und für Kinder, Chur, Theaterfassung und Regie
1990 „Und du bisch duss“ Animationstheater und Aidsprävention, CH-Tournée, Schauspiel
1993 „Zärte“ Taller Teatral Berlin, Schauspiel
1995 „La mort stancla“ Schattenspiel, Regie: M. Ferrari, Chur und Theaterspektakel Zürich, Schauspiel
1996 „Das grosse Welttheater“ von Calderon, Regie: L. Näf, Theater Tuchlaube Aarau, Schauspiel
1997 „P 14“ Theater mit Jugendliche an der Volksbühne Berlin. Regie und Autorin
1997 „Miss you“ Eine musikalische Liebeserklärung an einen abwesenden Mann. Berlin. Coautorin und Schauspiel
2000 „Ich bin ja so allein“ eine musikalische Lebensbeschreibung von und mit Jürg Kienberger, Regie, Coautorin
2002 „Menschsein macht müde“ ein Abend von C. Carigiet und J. Kienberger. Auff. im Schauspielhaus Zürich, Autorin
2003 „Malefica“ ein Abend aus der Hexenperspektive, Eigenproduktion. Schauspiel, Autorin und Gesang
2005 „Heimatflimmern“ ein Musiktheaterprojekt. Urauff. am Alpentöne- Festival Altdorf, Regie
2007 „Wüste Frauen“ Schattenspiel nach Märchenmotiven. Sprecherin und Musikerin, Urauff. Museumsnacht Basel.
2007 „schi lunsch naven“ Theaterproduktion mit Jugendlichen aus der Surselva. Uraufführung in Ilanz, Regie und Autorin
2008 „100 Jahre Waldhaus“ ein Jubiläumstheater für das Hotel Waldhaus in Sils-Maria, Insz. Christoph Marthaler, Schauspiel
2008 „Gian/Gianna“ ein Kinderbuch in zwei Versionen von Claudia Carigiet mit Illustrationen von Lea Meyer,
Buchverlag Somedia ISBN: 978-3-905688-41-2, Urheberin, Autorin
2009 „ils bandits“ ein Klassenzimmertheater in rätoromanischer Sprache, Urauff. Chur, Regie und Autorin
2010 „Ich Biene – ergo summ“ Ein Bühnensolo mit Jürg Kienberger zum Leben und Sterben der Bienen, Urauff. im Kleintheater Luzern, Regie und Coautorin
2011 „Galgaboda“ Theaterprojekt mit Musik im Rahmen von Hexperimente Avers, Coautorin, Regie und Schauspiel
2011 „Ohrenrauschen1“ Familienkonzert mit dem Kammerorchester Basel, ein szenisches Konzert mit J. Kienberger als Musikclown. Regie
2011 „Ds’Schparschwii“ von Eugène Labiche, Freilichtinszenierung Chur, Schauspiel
2012 „Ohrenrauschen 2“ das Familienkonzert, Regie
2012 „Der kleine Stern auf Erden“, ein Schattenspiel für Kinder, Erzählerin und Musikerin
2012 „hautnah“, eine meditative Betrachtung des menschlichen Daseins in Bild und Ton mit Barbara Schirmer und Yves Noyau, Inszenierung, Urauff. Nov. 2012 Tuchlaube Aarau
2013 „Eine haarige Sach zu Bacharach“ Ein Bewegungstheater über die Vergänglichkeit mit der Artistin Claudia Brodbeck und dem Musiker Markus Imhof, Urauff. Basel, Regie
2013 „AltersHeimat“ Lebensgeschichten im Rohbau, Filmportraits über Menschen im Ruhestand, Rohbau Alterszentrum Burgfelderhof Basel, Leitung
2014 „Ich bin zum Glück zu zweit“ Ein Timeout mit Jürg Kienberger und Jeroen Engelsman, Urauff. Kleintheater Luzern, Regie
2015 „Teufelsbrücken“ von und mit Claudia Carigiet und Jürg Kienberger,
Eine Hommage an die Vielsprachigkeit und den Übersetzerberuf, Urauff. Übersetzerhaus Looren, Wernetshausen, Konzept und Schauspiel
2018 „Monologe“ nach Bernd Alois Zimmermann mit Jürg Kienberger und klavierduo huber/thomet, Urauff. Musikfestival Bern, Regie
2018 „eingerockt + ausgesungen“ Ein fernes Lied aus Zwinglis Kindheit, ZH-Reformation, mit Jürg Kiengberger, Regie, Bühne und Kostüme
2020 „Influenza Influenza...“ Ein Erzähltheater über das Kranksein, für Kinder ab 5, mit Sibylla Jordi, Regie